Alpencross 2011: Etappe 5 (Bivio - Tremezzo)
Wegen der langen Tour wollen wir früher los, also 7 Uhr frühstücken. Schock: Dutzende alter Herrschaften sind am Buffett.
Wir wollen ein Ei. Schock: 3 Franken ... Nein, Danke.
Um 8:30 Uhr geht es diesmal los, die Strecke ist lang. Es geht gleich bergauf, aber mein Tacho streikt. Blödes Teil. Erst nach 1-2 km will er doch wieder gehen. Der Anstieg über den Septimer-Paß ist zwar anspruchsvoll und stetig steigend, aber guter Schotterweg. Es geht bis 2300m, bei guter Sicht und überwiegend sonnigem aber kühlen Wetter von ca.10 Grad.
Die Höhe wird erreicht und wir müssen an vielen Kühen vorbei, die mein Rad sogar beschnuppern. Sieht witzig aus.
Abwärts geht es aber sehr schwierig. Der Weg ist mit gelegentlichen Wurzeln und vielen Felsbrocken übersäht. Wir überqueren sogar eine schöne Steinbrücke. Weiter abwärts müssen wir über einen Bach und mir passiert ein böses Maleur: Auf einem Stein im Bach, rutsche ich ab und falle mit dem Rad hin. Kann mich gerade so abfangen, daß ich den kleinen Wasserfall nicht herunterrutsche. Beim Rad verliere ich aber die Sonnenbrille, ich selber werde am Bein voll naß.
Bekomme aber Hilfe und kann raus. Sonst war nichts passiert, also keine Verletzungen.
Nun ging es weiter, in Serpentinen nach unten, nur Felsbrocken. Ich war sehr vorsichtig. So ging es auf ca. 1600m.
Auf dem Weg konnten wir dann fahren, lange km abwärts und machten Zeit gut.
Endlich kamen wir aus der Schweiz raus, am Zoll mußten wir keine Ausweise vorzeigen, sahen aber, wie ein für mich unserös aussehender Geschäftsmann gefilzt wurde.
Bei km 45 kam der Schock, mein Reifen machte einen Knall und war schlagartig platt. Ok, sollte nicht tragisch sein, hatte ja Ersatzschlauch dabei, sogar mit Pannenmittel. Also gewechselt und ein Loch im Mantel zugeklebt. Aufpumpt und es ging weiter.
Unterwegs fand ich eine Tankstelle und pumpte auf 3 Bar auf.
Bei km 54 der nächste Schock, der Schlauch explodierte regelrecht, das Schutzblech flog sogar weg.
Wieder den Schlauch gewechselt, sogar Schlauchreste in das 2cm-Loch des Mantels abgedichtet. (Schlauch und Mantel waren ca.1 Monat alt). So ging es weiter, diesmal nicht ganz so viel Druck und immer eine kleine Beule im Mantel, also recht unruhig. Also, Radhändler suchen. Finde den erstmal, wenn es nicht ganz so die Rad-Region wie Riva ist.
Trotzdem ging es auf unserem Track weiter, immer Tunnels gemieden, soweit es ging.
Wir kamen endlich am Comer See vorbei, aber mir fehlte erstmal der Sinn dafür, ich fuhr ja nur ca. 20km/h, wegen der leichten Beule im Mantel.
Irgendwann fragte ich doch mal nach einem Radhändler, weil wir auf der Strecke keinen fanden. Nun kam der nächste doch in ca. 400 m und dort holte ich einen neuen Mantel. Gemeinsam wurde er montiert und ich konnte nun wieder normal fahren. Wir hatten nun ca. 75 km hinter uns und wollten etwas trinken, aber abseits der Hauptstraße. Wir fanden auch ein kleines Cafe und kühlten uns ab, bevor wir an das obligatorische See-Foto gingen. Ein Waliser war so nett und machte ein schönes Bild.
Wir fuhren am See weiter entlang, immer die Tunnels auf alten Wegen umfahrend.
Endlich, wir sind in Tremezzo angekommen. Nun noch den Berg hoch. Es sollen ca. 130 hm werden, teilweise 18% und mehr. Das ging nur mit der letzten Kraft und der Aussicht auf das Ziel.
Gegen 18:45 Uhr waren wir da und wurden von Franco herzlichst empfangen. Im 3-Sterne-Hotel sind die Zimmer schön mit Aussicht auf den Berg und sogar auf den See. Sehr schön.
Wir nahmen heute Halbpension, kostete nur 25 Euro mit 4 Gängen, also preislich ok. Schweiz kann sich eine Seite davon abschneiden.
Zum Schluß saßen wir auf der Terasse, die Getränke am Tisch, mit Blick auf den dunklen Comer See.
Wetter: Anfangs 11 Grad, oben nur noch 9 Grad und windig. Zum See bis 22 Grad, am Ziel ca. 25-30 Grad.
Distanzen: 102 km, 6:54 h, 1140 hm
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