Annecy : Tag 1

Die Wettervorhersage für Annecy: Regen, Regen, Regen, für Seligenstadt, Regen, Regen, Regen.
Ich stehe zu meiner gewohnten Arbeitszeit auf, hatte die Sachen gestern schon gepackt, so konnte
ich bereits um 6:10 Uhr starten, nachdem ich alles flott eingepackt hatte, das Rad diesmal ins Auto.
So konnte ich schneller fahren, zumindest theoretisch.
Die Wettervorhersage stimmte, Regen !!! Shit. Naja, im Auto ist es nicht so tragisch.
Ich fuhr die A3 bis zur A5, also erstmal im Berufsverkehr, aber dann in die Gegenrichtung.
Trotzdem ca. 15 km Baustelle auf der A3, kam ich gut voran, auch wenn es nur Tempo 80 war.
Regen, immer wieder Regen.

11Annecy_1900_Hotelblick.JPG
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Gegen 9 Uhr erreichte ich den Rhein und konnte dort nach Frankreich wechseln.
Das Wetter wurde besser, der Regen war weg. Naja, sind noch viele km bis Annecy.
Kurz nach 9 Uhr machte ich die erste Rast, die war nötig.
Habe gleich mal franz. Croissants getestet.
Nach einem weiteren Stopp zum Tanken, kam ich gegen 13:30 Uhr im Hotel an.
Leider sprachen die kein deutsch, nur franz. + etwas englisch. Aber ich war vorbereitet, hatte meinen
Anmeldetext mir von Google-Translate übersetzen lassen, so daß die Anmeldung gut klappte.
War soweit vorbereitet.
Das Hotel sieht von außen ganz nett aus, die Anmeldung ist ... solala. Die Dame ist nett, sieht auch gut aus, aber das waren schon die Pluspunkte.
Das Zimmer in der 3. Etage, ohne Aufzug, schmale knarzende Treppe, hat nicht mal eine Toilette. Die ist quer über dem Gang. Die Dusche ... äh, Badewanne, dann kann sich ein Kind baden, ich kann mich nur reinknien. Eine Duschabtrennung aus Plastung oder Vorhang ... äh, Fehlanzeige.
Aber ein Balkon ist da. Positiv, schöne Aussicht auf den See, negativ, ich bin direkt an der Hauptstraße. In der Sekunde fahren 10 Autos vorbei ... wow, was wird das für eine Nacht.
Aber noch positiv: Wir haben ca. 25 Grad und die Sonne scheint überwiegend, nichts Regen.

Also Taschen aus dem Auto geholt, nochmals in die 3. Etage geschleppt, umgezogen und runter und Rad raus.
Gleich mal los, den Berg gegenüber erkunden. Das hatte ich mir vorgenommen gehabt.
Um 14:10 Uhr startete ich dann in Richtung Annecy, direkt auf der Hauptstraße. In Annecy (421 m) selber gab es zahlreiche Radwege, mußte aber durch die Stadt, relativ an der Promenade am See entlang. Der Ausblick auf den See war sehr schön, der See war etwas rauher, nicht ganz so ruhig.
Es kam der erste Anstieg an der Hauptstraße entlang, aber gleich ging es links zum Berg (Montagne du Semnoz) hoch. Dort wurde der Autoverkehr schlagartig weniger, es kamen kaum Autos, dafür Anstieg um Anstieg. Ich mußte gleich in die kleinste Übersetzung, so steil war es. Der Weg war aber gut, ging durch den Wald. Nach einigen km sah ich rechts ein kleines wildgehege, aber ich war schon zu angestrengt, so daß ich gleich weiterfuhr.

Nach 15 km war ich bereits bei 1015 m oben, dort war ein Abzweig, den wir bei einer anderen Tour wohl abfahren werden. Ist mal gut zu wissen.
Ich wollte aber höher hinaus, wollte ja die Aussicht genießen. Aber, der Berg machte mir schon zu schaffen, hatte nur das neue Rennrad mit 2 vorderen Ritzeln, gegenüber dem MTB mit 3 Ritzeln.
Da mußte ich aber durch. Ich fuhr also weiter, es war ja noch sehr warm.
So nach und nach konnte ich mal durch kleine Lichtungen einen Fernblick erhaschen, bisher hatte ich ja immer noch nur Wald rechts und links. Was ich sah, erfreute mein Herz und die Beine. Also, weiter. So krabbelte ich quasi langsam den Berg hinauf, merkte auch, daß mein Hinterreifen nicht voll aufgepumpt war. Vermutlich verlor ich dadurch auch Tempo, war es noch schwerer.
Endlich nach ca. 20 km, war ich oben, hatte bei 1660 m meine gewünschte Aussicht. Und die hatte es wirklich in sich. Berge so weit das Auge sehen konnte, die Alpen.
unten der See mit Annecy, sehr klein. Wow. Hatte sich also gelohnt.
Gegen 16:26 Uhr (laut GPS-Aufzeichnung !!), war ich oben. Da oben bei 1660 m, war es aber kalt. Ich war froh, daß ich wenigstens eine dünne Jacke dabei hatte. Die zog ich gleich an. Die wärmte mich, da das Trikot schon voll durchgeschwitzt war.
Nun kam die Abfahrt. In Google-Street-View hatte ich mich ja vorher schon überzeugt, daß der Weg geteert ist, war oben sogar noch besser: frisch geteert.
Jetzt ging es abwärts, aber wegen der vielen Kurven und Serpentinen, fuhr ich vorsichtig. Gut, daß ich meine Jacke anhatte. Hatte es schon bei anderen Fahrern gesehen, daß die abwärts auch mit Jacke gefahren sind.
Als ich wieder bei ca. 950 m war, kam die Zivilisation, allerdings ganz kleine Ortschaften, richtige Kuhkäffer. Dort war es warm, also Jacke aus.
Mein Wasser war allerdings zu 98 % verbraucht, dachte, naja, am See geht es gemütlich und schnell zurück ... wie man sich täuschen konnte.
Ich hatte Glück, sah dann einen Brunnen mit Wasser. Gleich die Chance genutzt und die Flaschen aufgetankt und weiter. Man weiß ja nie, es war ja inzwischen wieder warm.
Also ging es weiter runter, bis zum See, aber auf der Gegenseite vom Hotel. Diesmal in die südliche Richtung, einfach was anderes sehen. Ich unterschätzte die Planung, merkte dann unterwegs, daß sich das ganz schön hinzog. Gut, daß ich Wasser aufgetankt hatte.
Leider war ich nun auf der Hauptstraße und viele Autos begleiteten meinen Weg.
Am Süden vom See machte der Weg einen Knick und auf der Hotelseite ging es zurück. Das zog sich wieder, vor allem als kurz vor Schluß es nochmals auf ca. 560 m hochging und ich damit gar nicht mehr rechnete. Dachte, ich bleibe unten am See.
Aber was kam nun ? Kurz vor der letzten Spitze, kam nochmals ein Regenschauer. Konnte mich gerade noch rechtzeitig unterstellen, und wartete den schlimmsten Teil ab. Es haute wirklich für ca. 20 min gut runter. Dachte, da wäre ich schon im Hotel. Naja, da muß ich wieder durch.
Nach dem Hauptschauer wurde erstmal die Regenhaube über den Rucksack gemacht, sonst aber nichts, denn es war ja nicht mehr weit. Die paar Meter konnte das Trikot nass werden, was es eh schon war.
Tatsächlich waren es noch ca. 5 km, aber ich merkte dann, das Hotel ist gar nicht ganz unten am See, sind doch 494 m, war mir nur noch so bewußt gewesen.
Ich war also um 18:48 Uhr beim schönen Hotel.
Nun erstmal die Reifen aufgepumpt, denn die gute Pumpe war im Auto dabei.
Nun kam der Kracher des Hotels: Rad kann nirgends abgestellt werden, nichts im Raum, nichts sicher. Nur draußen, vor dem Hotel.
Super, toll. Ich bin begeistert. Also hätte ich das geahnt, hatte ich wenigstens ein Schloß dabei. Mal schauen, ob es morgen noch da ist ...

Nun bin ich geduscht und warte auf den Rest der Gruppe, die gegen 19:30 Uhr ankommen wollen, theoretisch . Wurde aber doch etwas nach 20 Uhr. Gemeinsam ging es nach dem Einchecken und Räder ausladen, zum Abendessen ... in der Nähe.


Fahrleistung:
74 km
Schnitt: 19,1 km/h
Teit: 3:50 h
1421 hm

Bildergalerie

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Copyright: Martin Kolb
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